Kap Verde

Zum Begriff des Kreolischen:

Der Begriff ist etwas unklar und sogar verwirrend, da mit ihm Unterschiedliches gemeint werden kann. Von der Etymologie her (Wortgeschichte) kommt kreolisch aus dem Portugiesischen von crioulo = criar und meint:

Erstens eine Person europäischer Abstammung, die in den portugiesischen Überseegebieten geboren wurde (auf Portugiesisch: colônias do ultramar – später províncias do ultramar). Hier bezieht sich der Begriff also auf Weiße, was für die Kreolen auf den Kapverden nicht zutrifft.
Seit dem Zeitalter der Entdeckungsfahrten sind die Kapverdischen Inseln der ´Trittstein´ zwischen den Südkontinenten. Bei den damaligen Segelschifffahrten bestand hier, 400 km westlich des Westkaps von Afrika eine Möglichkeit, Trinkwasser und Verpflegung aufzunehmen sowie im Krater von Mindelo Zuflucht vor Stürmen zu suchen. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt wurden auf den Kapverden Kohlen gebunkert. Auch für die transatlantischen Kabel und für Transatlantik-Flüge war auf den Inseln eine günstige terrestrische Position.
Ein kurzer Hinweis im Reiseführer von Holger Matthews lässt aufmerken: „Mindelo erhielt (...) im 2. Weltkrieg einmal kurz Bedeutung als Stützpunkt für deutsche U-Boote, die auf atlantischer Kreuzfahrt im Schutz der Inseln zum Luftholen auftauchen konnten, was von Portugal stillschweigend geduldet wurde.“ (1) Auch Rolf Osang berichtet aus dieser Zeit: „Deutsche U-Boote nutzten den Hafen als Stützpunkt für Fahrten im Atlantik, was Portugals Diktator und Hitler-Freund Salazar stillschweigend duldete.“ (2) Deutsche U-Boote vor Kap Verde?
Seit der Unabhängigkeit 1975 hat die Postverwaltung der Republik Kap Verde kaum mehr als 450 Briefmarken und rund 40 Blocks herausgegeben. Damit gehört das Land zu den wenigen dauerhaft soliden Gebieten in Afrika. Ein Jahresabonnement kostet deutlich weniger als beispielsweise ein kompletter Jahrgang der deutschen oder österreichischen Post. Fast alle Marken haben einen direkten Bezug zu Kap Verde - die Themenpalette reicht von Flora und Fauna bis zu Literatur und Musik. So erschienen im Mai 2003 zwei Marken und ein Block zu Ehren von Cesaria Evora.
Die im Zuge der von Heinrich dem Seefahrer (1394 - 1460) ab 1419 entlang der westafrikanischen Küste veranlassten Entdeckungsfahrten 1456 durch Diego Gomez und Ca´da Mosto entdeckten Kapverdischen Insel wurden durch die auf ihnen erfolgende Versorgung der Schiffe mit Trinkwasser und frischen Nahrungsmittel sowie durch den zwischen Afrika und Brasilien entstehenden Sklavenhandel sehr schnell reich. Nach Gründung eines katholischen Bistums im Jahre 1532 und der damit bewirkten Erhöhung der Verkaufspreise für getaufte Sklaven wuchs der Reichtum der Inselbewohner weiter.
Zum Besuch der Kapverden benötigt man einen guten Reise- ebenso wie Wanderführer, wenn man – so wie wir – dort selbstorganisiert wandern möchte. Unsere erste Anschaffung war der DuMont, der sich als Erstinformation gut eignet, im Serviceteil sowie im Teil „Praktische Informationen“ aber zu knapp ist, um die Inseln auf eigene Faust erkunden zu können. So besorgten wir uns aus der Reihe „Reise Know-how“ das von Regina Fuchs verfasste Reisehandbuch zu Cabo Verde, dessen Auflage zum Zeitpunkt unserer Reise topaktuell war und uns die Suche nach Zimmern, Restaurants usw. sehr erleichterte.