Die Weltklimakonferenz der UN in Glasgow 2021 - Kapverdische Delegierte waren dabei - Umsetzung der Klimaziele in Kap Verde

Die Weltklimakonferenz der UN in Glasgow 2021

Als Inselgruppe vulkanischen Ursprungs stehen die Kapverden mit ihrem stark fragilen Umweltsystem in der erhöhten Gefahr der Verwundbarkeit durch das Auftreten extremer Naturphänomene. 

Deswegen ist es laut dem "Umsetzungs-Programm" der Vereinten Nationen für das Land besonders wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die negativen Folgen des Klimawandels aufzuhalten. Hierzu gehören z.B. der Aufbau eines integrierten Wasserressourcen-Managements (WRM), um durch eine nachhaltige Nutzung von in Wechselwirkung zueinander stehenden oberirdischen Gewässer, der Grundwasserleiter und auch der Küstengewässer Wasser für die Menschen, für die Nahrungsmittelproduktion, für die Ökosysteme und für den Tourismus zu gewährleisten.

Zudem sei es notwendig, sogenannte agro-silvo-pastoralen Produktionssysteme (= Kombination von Ackerbau und Viehzucht mit einer Forstwirtschaft aneinander anzupassen, um eine Verbesserung und Sicherstellung der einheimischen Nahrungsmittelproduktion herzustellen, um wirtschaftliche Vorteile, aber auch Umweltleistungen, z.B. effizientere Nährstoffkreisläufe, Kohlenstoffspeicherung sowie die Bereitstellung von Unterkunft sowie Schatten und Futter für das Vieh zu erzielen.

Darüber hinaus müsse eine klimatisch aber auch touristisch verursachte Veränderung der Küstenzonen verhindert werden.

Kap Verde war mit 21 gemeldeten Delegierten  - unter ihnen Premierminister Ulisses Baptista Moreira - Teilnehmer der 26. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow (Schottland) vom 31. Oktober bis 12. November 2021.

Diese hatte zum Ziel, einen effektiven Klimaschutz auf den Weg zu bringen, und insbesondere das 1,5 °C-Ziel des Pariser Abkommens von 2015 im Auge zu behalten. Die Staats- und Regierungschefs der teilnehmenden 196 Staaten legten in einer abschließenden Verpflichtungserklärung fest, die angestrebten Klimaziele sollen u.a. durch eine Anpassung an die globale Erwärmung in den Punkten Klimaanpassung, Klimaneutralität, Entwaldung, Methanemissionen, Kohleausstieg sowie Verbrenner-Ausstieg erlangt werden. Allerdings unterzeichneten nicht alle anwesenden Staaten alle Punkte.

Der erste Schritt solle dabei darauf abzielen, saubere Technologien und nachhaltige Lösungen vor 2030 zur erschwinglichsten, zugänglichsten und attraktivsten Option in jedem emittierenden Sektor weltweit zu erzielen.

Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Glasgow war Kap Verde im September 2021 symbolischer Gastgeber einer gemeinsamen Konferenz des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), die Afrikanische Union und die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Afrika zum Thema Klimawandel und Vertreibung in Afrika. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Jahreskonferenz über Klimawandel und Entwicklung in Afrika (CCDA-IX) unter dem Motto "Auf dem Weg zu einem gerechten Übergang, der Arbeitsplätze, Wohlstand und Klimaresistenz in Afrika schafft", statt, welche die Bedeutung der grünen und blauen Wirtschaft hervorhob. 

In seiner Eröffnungsrede sagte der kapverdische Umweltminister Gilberto Silva, Afrika sei anfälliger und benachteiligt durch seine Wetterverhältnisse, die durch Armut und unzureichende Technologie zur Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels verschlimmert würden. Er appellierte an die Afrikanische Union und die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Afrika, die Mitgliedstaaten in der Minimierung der Treibhausgasemissionen und im Bemühen gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu unterstützen.

Quellen:
adaptation-undp.org
ukcop26.org
macaubusiness.com
unhcr.org

Petra Schmidt