Die Mehrheit der Kapverdischen Hochschulabsolventen lebt im Ausland

Aus einer Studie der Weltbank geht hervor, dass Kap Verde, Mosambik und Angola zu den durch die „Flucht der Hirne“ am meisten betroffenen Staaten gehören.

Die Studie dokumentiert die Ausreise von Bürgern mit Hochschulbildung aus den armen in die reichen Länder. Dieses Phänomen, bekannt als die „Flucht der Hirne“, trägt zu Schwierigkeiten für die Nationen der Entwicklungsländer bei.

67,5 % der Kapverder mit Hochschul- bzw. Fachschulabschluss leben im Ausland. Damit nimmt Kap Verde unter den afrikanischen Staaten den 1. und weltweit den 11. Platz ein.

Im subsaharischen Afrika stellen die Arbeitnehmer mit technischen Kenntnissen lediglich 4 % der Arbeitskräfte dar aber mehr als 40 % der Emigranten.

Außer dem Verlust an Fachkräften verlieren diese Länder einen bedeutenden Teil der Mittelschichten, die viele als das Rückgrat für die Entwicklung eines jeden Landes bewerten.

Die Auswanderung von ausgebildetem Personal kann viele Vorteile haben (z. B. den Geldtransfer in das Ursprungsland) aber die Konsequenzen der „Flucht der Hirne“ können für viele Entwicklungsländer sehr ernst sein.

Politiker wie Spezialisten haben unterschiedliche Ansichten darüber, wie die „Flucht der Hirne“ verhindert oder zumindest eingeschränkt werden kann. So hat z. B. Südafrika unlängst Kanada gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, um die Einreise von Ärzten oder anderen Angehörigen des medizinischen Personals aus Südafrika zu erschweren. Die Regierung Kanadas hat diese Bitte abgelehnt.

Spezialisten sind der Ansicht, dass man mit administrativen Maßnahmen die Auswanderung von spezialisiertem Personal nicht verhindern kann.

(Quelle: Visao News, USA, 26. Oktober 2005, Zusammenfassende Übersetzung)
Arne Lund
12.11.2005