Neujahrsansprache des Präsidenten der Republik

Der Präsident der Republik beglückwünschte das Land zur Erreichung des Niveaus eines Staates mittlerer Entwicklung. Dies sei die Frucht des kontinuierlichen Engagements der Kapverder.
Die Kapverder dürfen sich nicht als Opfer eines Fortschritts empfinden, den sie selbst errichtet haben. Er ist das Ergebnis des eisernen Willens und eines individuellen und kollektiven Engagements. Der Staatschef bezog sich auch eine gewisse Sorge der kapverdischen Gesellschaft, als der Ausschluss des Archipels aus der Gruppe der unterentwickelten Länder kundgetan wurde, woraus eine Verringerung der öffentlichen Entwicklungshilfe resultiert.
Der Präsident sieht die Situation mit Optimismus und konstatiert, dass die Kapverder aufgrund der eigenen Verdienste, der Pflichten und erhöhten Verantwortung gewinnen und sich ihnen nicht entziehen können, andernfalls sie sich selbst und ihre Partner und Freunde enttäuschen.
Diese Veränderung sei eine ernsthafte Herausforderung. Die erzielten Gewinne berechtigen nicht dazu, dass man über dem Niveau der Reserven und des Besitzes des Landes leben kann, eine Versuchung, der viele Individuen aus allen Sozialen Schichten erliegen.
Bezugnehmend auf das Attentat gegen den Staatsanwalt der Republik im Dezember unterstrich der Präsident die Notwendigkeit der Festigung des in der Verfassung definierten Rechtsstaates.
An die Politiker appellierte er, ihre Streitigkeiten mit der Bereitschaft des Rückgriffs auf den Kompromiss zu lösen. Im Vordergrund sollten immer das öffentliche Interesse und das Gemeinwohl stehen.
Die Jugend rief er auf, Vertrauen in die Zukunft zu haben.
Der Präsident erklärte seine tiefe Trauer anlässlich der Naturkatastrophe im Südosten Asiens und der vielen Opfer, die sie verursacht hat.

Quelle: Rádio Comercial, LUSA, Kap Verde, 31. Dezember 2004
Arne Lund
14.2.2005