Kapverden im Herbst 2018

Unsere alljährliche Kapverdenreise ist für uns schon eine liebe Gewohnheit geworden. Obwohl wir wissen, daß die Hälfte der zwei Wochen mit Besuchen, Besorgungen und Lieferungen von Teilen, der nicht kleinen Wunschlisten unserer Schule in Nhagar (Assomada) auf Santiago, ausgefüllt ist.

Traditionsgemäß genießen wir am Anfang ein paar Tage Lissabon, eine unserer Lieblingsstädte. Da die Tap-Air Portugal einen günstigen Stopover anbietet, der wunderbar in den Kapverdenflug passt, lässt sich das bestens kombinieren.

Ankunft in Praia, wie immer, Abholung durch unseren Freund Zé und Transfer in ein Hotel in der Stadt.
Ze ist ein Kapverder, dessen Erfolgsgeschichte durchaus erwähnenswert ist. Zé (er heißt in Wirklichkeit Aniceto) fing an als Taxifahrer für einen Unternehmer, der einen der wenigen Mercedes-Fahrzeuge in Praia hatte. Nach einigen Jahren ausgefüllt mit großem Fleiß und Zuverlässigkeit, gelang Zé der Sprung in die Selbständigkeit. Inzwischen hat er einen Minibus und 2 kleinere Fahrzeuge. Den alten Mercedes hat er seinem ehemaligen Chef abgekauft und dieser steht neu lackiert und in bestem Zustand als Reliquie in der Garage.
Für unsere Transporte an die Schule in Nhagar war Ze immer ein wichtiger Helfer, zumal die Adressen für Leihfahrzeuge, neben den teuren europäischen Anbietern, schwer zu finden sind. Dieses Mal hat Zé uns sogar eines seiner Fahrzeuge geliehen.

Wieder hatten wir die Aufgabe, wie schon Jahre vorher, einen größeren Geldbetrag als Spende der Partnerschule in Furpach bei Neunkirchen im Saarland, anzulegen. Die Schule in Neunkirchen veranstaltet jährlich einen Adventsbasar, bei dem die Kinder Bastelarbeiten und von den Müttern hergestellte Plätzchen verkaufen, dessen Erlös für die Schule in Nhagar gedacht ist.
Auf Wunsch der Schule sollten wir Bücher, Lernpuzzels und andere Lehrmittel kaufen.
Wir fanden dann alles Wichtige in einer gut sortierten „Papelaria“ Buchhandlung in Praia.
Am Folgetag kauften wir noch Sportartikel in einem Laden in Praia und brachten dann alles in die Schule. Wie die Bilder zeigen, wurde unsere Lieferung mit großer Begeisterung aufgenommen.

Für uns war es sehr schön zu sehen, welche Fortschritte die Ausstattung der Schule mittlerweile gemacht hat. Es gibt eine gut funktionierende Küche, sowie eine Bibliothek (Spenden von Freunden und Familienangehörigen, die in Frankreich leben, Bücher finanziert durch Spenden des EKF e.V.) auch der Gemüsegarten ist in sehr gutem Zustand. Die Kinder sind angehalten bei Allem zu helfen. Sie arbeiten mit wenn gepflanzt wird oder geerntet.

Einmal konnten wir feststellen, wie die Kinder beim Mauern einer Treppe der Schule Hilfsdienste leisteten.

Leider war es uns nicht möglich auf Santiago einen weiteren Kontakt mit einer bedürftigen Schule zu finden. Die Schule in Boa Entrada mit den zu erneuernden Sanitäranlagen, hatte einen anderen Sponsor gefunden. So ging die Reise weiter nach Fogo, wo wir eine Empfehlung bekommen hatten.
Bei dem Besuch der Grundschule von São Domingos, einer Schule in einem ländlichen Distrikt, konnten wir interessante neue Kontakte finden. Was uns sehr überraschte war, dass die Kinder schon in der Grundschule Sprachen, wie Französisch, lernen.

Wenn wir dieses Jahr wieder auf die Kapverden kommen, werden wir hoffentlich die Möglichkeit haben, die Schule zu besuchen.
Arne Lund
2.2.2019