Im Rahmen der diesjährigen '13. dokumentarfillmwoche hamburg' gewährten die Dokumentarfilmer Luísa Homem und Pedro Pinho einen Blick 'hinter die Kulissen' Cabo Verdes. Ihr Film 'As Cidades e as Trocas' zeigt ungeschönt die soziale Veränderung, die sich in den letzten Jahren für die Bewohner der Inseln immer schneller vollzogen hat, eine rapide expandierende Tourismusindustrie mit ihren Auswirkungen auf die Kultur sowie die Folgen des dafür nötigen Ausbaus der Infrastruktur.
Bei der Deutschland-Premiere des Films im Hamburger Metropolis Kino waren die beiden Macher persönlich anwesend und stellten sich zum Schluss des Abends den Fragen der Moderatorin und des Publikums. Luísa Homem und Pedro Pinho erzählten von ihrer Motivation, über dieses spezielle Thema einen Film zu drehen: Sie seien vorher im Laufe der Jahre öfter zu Gast auf den Kapverdischen Inseln gewesen. Die starken Veränderungen im Landschaftsbild, im Angebot der Tourismus-Industrie aber auch im Alltag der Bevölkerung hätten sie nachdenklich gemacht und einmal genauer hinschauen lassen, inwieweit der Ausbau des Tourismus-Sektors sich auf Land und Bevölkerung auswirkt.
Luísa Homem und Pedro Pinho beobachten präzise den Alltag im Schatten der Urlaubsindustrie. Da der Film ohne jeglichen Kommentar auskommt, wird der Zuschauer zu seinem eigenen Kommentator.
Fazit: Kap Verde ist auf den Tourismus als Haupt-Einnahmequelle angewiesen. Auch der Ausbau der Infrastruktur und eine bessere Anbindung des Hinterlandes hat viele Vorteile. Trotzdem regt 'As Cidades e as Trocas' zum Nachdenken über Massentourismus versus sanften Tourismus an. 138 Minuten sind dafür allerdings mehr als ausreichend.
11.4.2016