Vor zwei Jahren lernte Roland Tritscher aus Kaufbeuren in Süddeutschland, anlässlich seines Urlaubes auf den Kapverdischen Inseln in Ponta do Sol auf der Insel Santo Antao, ein kleines sehr intelligentes Mädchen namens Carla kennen.
Carla war damals 13 Jahre alt und im Wachstum etwas zurückgeblieben. Sie stammt aus einer vielköpfigen Familie mit fast keinem Einkommen. Die Mutter bereitet jeden Morgen in einer Tonform Couscous zu, den Carla vor der Schule von Haus zu Haus trägt und stückchenweise verkauft. So trägt sie ihren Teil zu einem bescheidenen Familieneinkommen bei.
Die Familie Tritscher unterstützte seither die kleine Carla mit vielen Dingen im schulischen Bereich und des täglichen Lebens.
Anfang des Jahres stellte sich bei Carla nach einer schweren Zahninfektion eine Sehschwäche ein, die auf Santo Antao nicht behandelt werden konnte. Da Carlas Familie sich die Reise und Behandlung in Mindelo auf Sao Vicente nicht leisten kann, sprach uns die Familie Tritscher, durch das Internet auf uns aufmerksam geworden, an und bat uns um Hilfe.
Mit unserem Ansprechpartner in Ponta do Sol auf Santo Antao, Herrn Aldevino Lopes, Pension Dedei (hat bis zu seiner Pensionierung vor 4 Jahren in Bremen gearbeitet und spricht sehr gut deutsch) haben wir einen Plan zur direkten Hilfe für Carla erarbeitet. Herr Lopes (genannt Papa Vin) ist sehr zuverlässig und wird auch von anderen Hilfsorganisationen zur Hilfe in und um Ponta do Sol genutzt. Zusammen mit Elisabeth (Betty) Pereira, Laborleiterin im Krankenhaus von Mindelo auf Sao Vicente (hat in Eisenhüttenstadt studiert und spricht ebenfalls sehr gut deutsch) konnten wir diesen Plan verwirklichen und Carlas Augenleiden behandeln lassen.
Papa Vin organisierte im Sommer 2003 die Reise von Carla mit einem Aluguer nach Porto Novo und von dort mit dem Schiff nach Mindelo auf Sao Vicente. In Mindelo wurde sie von Betty in Empfang genommen. Für die Dauer der Untersuchungen konnte Carla bei Betty wohnen und wurde auch von ihr verpflegt. Diese Pflege und Liebe in Bettys Familie (es gibt da noch die beiden Kinder von Betty im Alter von 11 und 6 Jahren) war wohl für das Mädchen etwas völlig Neues, und dementsprechend wollte sie gar nicht mehr heim. Aber die Ferien gingen zu Ende, und die Rückreise musste sein. Die benötigte Brille war allerdings noch nicht fertig und sollte per Kurier nachgeschickt werden.
Im November erreichte uns ein Anruf von Papa Vin, in dem er mitteilte, dass die Brille für Carla noch nicht in Ponta do Sol eingetroffen sei. Ein Gespräch mit Betty klärte die Sache auf. Betty hatte die Brille vom Optiker abgeholt und sie einer Oma von Carla, die in Mindelo wohnt, übergeben. Die Oma wollte damals nach Ponta do Sol reisen. Nun wurde die Oma aber krank, und die Brille blieb in Mindelo. Da unser Vereinsmitglied Wolfgang Hundt wegen des Sanitätsprojektes sowieso Ende November nach Mindelo kam, nahm sich dieser des Transportes der Brille an.
Am 26.11. 2003 nahm Carla unter Tränen ihre Brille in Empfang, die ihr durch Papa Vin überreicht wurde. Die Reise-, Arzt- und Brillenkosten in Höhe von umgerechnet 198 Euro wurden vom EKF e.V. übernommen.
Betty wollte für die Unterbringung und Verpflegung des Mädchens nichts haben. Für diese großartige Hilfe sprechen wir Betty unseren besonderen Dank aus.
Der EKF e. V. bittet alle Mitglieder und Freunde, auch etwas zur Hilfe für Carla beizutragen und nimmt unter dem Stichwort CARLA gern Spenden an.
Europäisch-Kapverdischer Freundeskreis e.V., Hamburg
Konto-Nr.: 1284 122 114
Hamburger Sparkasse (BLZ: 200 505 50)
Auf Wunsch stellen wir Ihnen eine Spendenbescheinigung aus, denn der Europäisch-Kapverdischer Freundeskreis e.V. ist aufgrund der Förderung der Völkerverständigung vom Finanzamt Hamburg-Mitte-Altstadt als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.
20.12.2003