Dom Arlindo Furtado, der neue Bischof von Praia, hat in einem Interview mit der Wochenzeitung A Semana auf die Bedeutung des Christentums für Kap Verde hingewiesen. Sein Amt sei eine große Herausforderung und eine besondere Verantwortung. Es sei allerdings nicht immer leicht, zwei Diözesen zu leiten, die zudem ihre unterschiedliche Dynamik hätten. Seine Zeit reiche nicht aus, alle anstehenden Aufgaben zu erfüllen. In den vergangenen Monaten habe er zahlreichen Priestern neue Gemeinden zugewiesen. Furtado sprach auch davon, dass es bis Ende 2010 einen neuen Bischof in Mindelo geben werde. Er hoffe aber, dass sein Nachfolger dort früher kommen werde.
Der früheren Idee einer katholischen Universität auf Kap Verde erteilte Bischof Furtado eine Absage. Eine solche Entscheidung könne erst nach reiflicher Prüfung auch der finanziellen Möglichkeiten getroffen werden. Es gebe bereits Hochschulen im Land. In Kap Verde gebe einen Mangel an Priestern. Er hoffe, dass es in Zukunft wieder mehr Priester geben werde. Gerade in den ländlichen Gemeinden gebe es noch Bedarf bei Gebet, Seelsorge, Beratung und religiöser Erziehung. Er sei aber optimistisch, was die weitere Entwicklung der Kirche auf Kap Verde angehe.
Das Christentum habe in der Vergangenheit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität von Kap Verde beigetragen, sagte Bischof Furtado weiter. Die Menschen sollten aufmerksamer sein und zu einer integrativen Gesellschaft zusammenwachsen. Wichtig seien Solidarität, soziale Gerechtigkeit und die gerechte Verteilung des Wohlstandes. Auf der anderen Seite gebe es auch auf Kap Verde den Trend zu mehr Materialismus. Deshalb müsse die Kirche auch mehr Marketing für den Glauben betreiben. Für 2010 wünscht sich der Bischof für Kap Verde Frieden und Harmonie sowie gegenseitigen Respekt und Würde.
4.8.2010