Mit der Gründung des Naturparks 'Serra Malagueta' wurde das integrierte Ziel verfolgt, umweltverträglichen Tourismus mit Naturschutz und ökonomischem Fortschritt der lokalen Bevölkerung zu verbinden. Auf Grund der grandiosen Landschaft und des offensichtlich konsequentem Aufbaus - unter aktiver Beteiligung der Ortsansässigen, scheint dies hier zu gelingen. Wir führten ein längeres Gespräch mit Mark Berg, einem Mitglied des amerikanischen 'Peace Corps' der für einen Zeitraum von zwei Jahren zusammen mit seinem einheimischen Team versucht, eine funktionierende Park-Infrastruktur aufzubauen.
Nachdem wir jedes Jahr in der Serra wandern, kann man in der Tat sagen, dass hier signifikante Fortschritte erzielt wurden. Die ausgewiesenen Trails sind inzwischen so markiert, dass es auch ungeübten Wanderern nicht schwer fällt, 'auf dem rechten Weg' zu bleiben. Das stattliche Visitor-Center ist zwar noch etwas spärlich bestückt, bietet aber Basisinformationen zum Park, eine kleine Landkarte und entsprechende Flyer. Darüber hinaus -man glaubt es kaum- sind (wenige) T-Shirts mit der Aufschrift 'Serra Malagueta' zwischenzeitlich dort zu erstehen. Die Räumlichkeiten des Visitor-Centers werden vor allem von Schulen für Seminare und Ausflüge intensiv genutzt.
Die verbesserte Infra-Struktur des Parks hat natürlich auch ihren Preis. Mark erklärte uns, dass künftig für die Benutzung des Parks eine kleine Gebühr erhoben wird (Tagesticket 200 ECV). Dies erinnert natürlich stark an die US-amerikanischen National- und Stateparks, die offensichtlich Vorbild standen.
Eigentlich fällt die Nutzungsgebühr bereits jetzt an, nur weiß es niemand und es kontrolliert auch keiner. Aber ein Wärterhäuschen am Einstieg zum Eixo Oriental Trail ist bereits im Bau.
Selbst ein Campgound mit den entsprechenden 'Facilities' wurde gebaut. Auch hier lassen die US-amerikanischen Parks grüßen. Allerdings scheint der Camground noch nicht so recht den Betrieb aufgenommen zu haben. Jedenfalls waren bei unserer Ankunft die Türen des Sanitärtraktes geschlossen und der (vermutlich zu kleine) Wassertank leer. Im Falle einer mangelhaften Wartung des Campgrounds sehen wir unter Umständen das Risiko einer Fehlinvestition, zumal bereits leichte Spuren von Vandalismus erkennbar waren. Jedenfalls scheint eine intensive Betreuung durch einen Camp-Guard notwendig.
Für Interessierte gibt es inzwischen eine enorm gute Website des Parks (ecoserramalagueta.cv). Hier werden mehrsprachlich umfangreiche Informationen zum Park, den Wanderwegen und der Insel Santiago inklusive einer Photogalerie bereitgestellt.
22.3.2010