Auf den Inseln São Vicente, São Nicolau und Santo Antão haben im September 2009 Unwetter große Schäden angerichtet. Dabei führten lange und intensive Regenfälle zu Überflutungen und Überschwemmungen. Auf São Vicente wurden zwölf Familien obdachlos, weil ihre Häuser durch die Wassermassen zerstört worden waren. Etwa 80 Familien erhielten neue Möbel. Ein Bewohner von Santo Antão sagte, solche Regenmengen habe er seit 25 Jahren nicht mehr erlebt. Eine Gesamtschadensbilanz liegt noch nicht vor, insgesamt dürfte sich der Schaden aber auf mehrere Millionen Escudo belaufen.
Betroffen waren im nördlichen Santo Antão vor allem die Gemeinden Ribeira Grande und Paúl. Hier wurden unter anderem Straßenverbindungen zerstört. Im Tal von Ribeira Grande waren zahlreiche Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Von den Unwettern ist hier auch die Landwirtschaft betroffen. Vermutlich werden die Erntemengen sinken, so dass die Lebensmittelpreise steigen werden.
Auf São Nicolau wurden 40 Soldaten eingesetzt, um der örtlichen Feuerwehr bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Hier war die Stadt Ribeira Grande besonders betroffen und stand fast vollständig unter Wasser. Schäden wurden auch aus Tarrafal und Ribeira Prata gemeldet. Zudem brachen der Fernseh- und Radioempfang sowie das Mobiltelefon-Netz zeitweise zusammen. Überschwemmungen gab es zudem auf Boa Vista.
In Kap Verde hat einige Tage nach dem Unwetter eine große Hilfsbereitschaft eingesetzt. So gab es zahlreiche Aufrufe vor allem im Internet, die betroffenen Menschen zu unterstützen. Ein Beispiel ist die Aktion „Santiago hilft São Nicolau”, dabei werden Geld, Nahrungsmittel, Kleidung und Schulmaterial gesammelt. Auf São Nicolau wurde Ende September die anlaufende Hilfe gestört - ein Erdrutsch blockierte die Straße zwischen Ribeira Brava und Tarrafal.
Regierungschef José Maria Neves informierte sich unterdessen auf São Vicente und Santo Antão über das Ausmaß der Schäden. Zuvor hatte MpD-Oppositionsführer Jorge Santos einige der Inseln besucht. Er forderte die Regierung auf, die betroffenen Gebiete zu unterstützen. Präsident Pedro Pires wollte ebenfalls São Nicolau, São Vicente und Santo Antão besucht, um den Menschen seine Solidarität zu zeigen.
In Westafrika sind seit Beginn der Regenzeit im Juni auch andere Länder wie Senegal, Burkina Faso, Niger und Ghana von Unwettern betroffen gewesen. Mehrere hunderttausend Menschen sind nach offiziellen Angaben obdachlos. Es gab etwa 160 Tote. Die Regenfälle waren die schwersten seit vielen Jahren.
Quelle: Online-Nachrichten von A Semana in englischer Sprache.
2.10.2009