Arlindo Gomes Furtado neuer Bischof in Praia - Kontakte zum EKF e. V. seit 2006

Der neue Bischof der Diözese Santiago de Cabo Verde, Dom Arlindo Gomes Furtado, hat sein Amt am 22. Juli 2009 angetreten. Die offizielle Amtseinführung erfolgte am 15. August in Praia. An diesem Tag feierte die Hauptstadt von Kap Verde das Fest ihrer Schutzheiligen, der Nossa Senhora da Graca. Bischof Furtado ist Nachfolger des 78-jährigen Dom Paulino do Livramento Évora, der Papst Benedikt XVI. aus Altersgründen um die Versetzung in den Ruhestand gebeten hatte. Er verabschiedete sich mit einer Messe und einer Prozession von den Gläubigen. Die Diözese Santiago de Cabo Verde ist die älteste Diözese in Afrika. Sie war am 31. Januar 1533 durch Papst Clement V. ins Leben gerufen worden.

Das Bistum Mindelo (lat.: Dioecesis Mindelensis) war am 9. Dezember 2003 aus dem Bistum Santiago de Cabo Verde (lat.: Dioecesis Sancti Iacobi Capitis Viridis) herausgelöst worden. Zum Zeitpunkt seiner Gründung zählte das Bistum etwas mehr als 140.000 Katholiken (rund 95 Prozent der Bevölkerung) in zwölf Pfarreien mit fünf Diözesanpriestern, 15 Ordenspriestern und 29 Ordensschwestern. Es hat eine Größe von 2.207 Quadratkilometern und umfasst die Inseln São Vicente, Santo Antão, São Nicolau, Sal und Boa Vista. Das Bistum Santiago war seit der Unabhängigkeit von Kap Verde am 5. Juli 1975 von Bischof Evora geleitet wurden. Er war der erste einheimische Bischof in Kap Verde. Zum Amtsbereich gehören die Inseln Santiago, Fogo, Brava und Maio. Offenbar noch nicht entschieden ist die Frage, ob es in Zukunft auf Kap Verde wieder nur eine Diözese geben wird. Am Tag nach der Amtsübernahme nahm Bischof Furtado an einer Messe auf Fogo teil.

Mitte Oktober 2006 hatte Bischof Furtado eine Reisegruppe des Europäisch-Kapverdischen Freundeskreises e.V. in seiner damaligen Residenz in Mindelo zu einem längeren Gespräch empfangen. Dabei beschrieb er das umfangreiche soziale Engagement der Diözese. Mit Unterstützung des EKF werden seitdem die Pläne für das Tageszentrum „Centro Social da Ribeira de Craquinha“ sowie das „Centro Infantil“ für etwa 240 Kinder sowie einem Seniorenzentrum umgesetzt. Dazu sind bereits erste Beiträge zur Anschubfinanzierung geleistet worden.

Bischof Furtado hat übrigens seit 1987 enge persönliche Kontakte nach Deutschland und spricht auch Deutsch: Während seiner Semesterferien arbeitete er als Urlaubsvertretung in Baden-Württemberg, wo er in der Familie von Rosi und Theo Schneider aufgenommen wurde. Sie hatten 2006 auch den Kontakt zum EKF hergestellt. Furtado, geboren am 15. November 1949 in Santa Catarina/Santiago, war am 18. Juli 1976 - nach dem Studium in Praia und in Rom - zum Priester geweiht worden. Danach war er Pfarrvikar (1976-1978), Kanzler und Ökonom der Diözese Santiago (1978-1984) sowie Kaplan der Gläubigen aus Kap Verde in Holland (1985-1986). Von 1986 bis 1990 studierte er wieder in Rom und arbeitete bis 1996 als Lehrer. Von 1996 bis zu seiner Ernennung zum Bischof 2003 war Furtado Generalvikar und Pfarrer in Kap Verde.

Kap Verde war im Jahr 1514 Teil der Diözese Funchal/Madeira geworden. Nach Bildung der Diözese Santiago de Cabo Verde war diese auch für große Bereiche Westafrikas zuständig. Bis 1614 war Ribeira Grande Sitz von Bischof und Verwaltung, danach Praia. 1866 wurde auf São Nicolau das erste große Priesterseminar eröffnet. Aus ihm gingen bis zur amtlich verordneten Schließung 1917 fast 60 Priester hervor. Der Bischof hatte zu dieser Zeit seinen Sitz in São Nicolau, zog dann aber nach Mindelo um. 1940 wurde das Gebiet der Diözese Santiago auf die Kapverdischen Inseln begrenzt, 1943 wurde der Bischofssitz wieder nach Praia verlegt.

Auch in Zukunft wird der EKF e.V. das Tageszentrum „Centro Social da Ribeira de Craquinha“ sowie das „Centro Infantil“ für etwa 240 Kinder unterstützen, z. B. durch finanzielle Unterstützung bei der Ausstattung.

Spenden unter dem Stichwort „Diözese Mindelo“ sind erbeten:

Europäisch-Kapverdischer-Freundeskreis e. V.
Hamburger Sparkasse
BLZ: 200 505 50
Konto-Nr.: 1284 122 114
Reinhard Küchler
21.8.2009