Sanitätsstationen - Pilotprojekt Fogo

Aufbau und Ausstattung von Sanitätsstationen auf den Kapverdischen Inseln

Im Dezember 2002 wurden von verschiedenen Inseln der Republik Kap Verde Hilfsersuchen zwecks Aufbau und Ausstattung von Sanitätsstationen an den EKF e.V. herangetragen. Nach interner Prüfung hat der EKF e.V. beschlossen, im Rahmen eines Pilotprojektes das Krankenhaus in S. Filipe auf der Insel Fogo und dessen Außenstationen auszurüsten.

Sachstand

Die medizinische Lage des Krankenhauses in S. Filipe ist schlecht, die der Sanitätsstationen sehr schlecht. Zur Versorgung der ca. 40 000 Inselbewohner steht nur ein Krankenwagen zur Verfügung, der wegen unzureichender Zuweisung von Geldmitteln oft nicht betankt und somit nicht eingesetzt werden kann.

Für den nichtmedizinischen Bedarf (Nahrungsmittel, Dienstbekleidung, Reinigungs-mittel usw.) wird eine für uns unvorstellbare Lösung praktiziert. Das Krankenhaus kauft bei örtlichen Händlern auf „Pump“ ein und lässt Anschreiben (der zur Verfügung stehende Betrag wird jedes Jahr neu eingeteilt). Die Händler werden dann im Laufe von 1 – 4 Jahren direkt vom Gesundheitsministerium bezahlt.

Die zugeteilten Mittel sind so knapp, dass nicht einmal genügend weiße Kittel angeschafft werden können… so kann ein Außenstehender nicht erkennen, wer Patient oder wer Personal ist!

Die Versorgung mit Medikamenten ist zufriedenstellend, da Medikamente sowieso nur im Rahmen des Verfügbaren verschrieben werden können. Der Erfolg auf Heilung ist so natürlich nicht immer garantiert.

Das Krankenhaus in S. Filipe (incl. der acht Sanitätsstationen) beschäftigt derzeit 5 Ärzte, 24 Pfleger und 12 Reinigungskräfte.

Von den acht Sanitätsstationen ist nur eine baulich voll nutzbar und auch hinreichend ausgestattet, eine zweite Station wird z. Z. hergerichtet.

Diese zwei Stationen sind von der portugiesischen Organisation AMI (Assistencia Medica International) ausgestattet worden. Die AMI entsendet auf eigene Kosten auch zwei ausgebildete Pfleger aus Portugal, die im 3-Monats-Zyklus ausgewechselt werden. Die Regierung von Cabo Verde stellt lediglich die Unterkunft für die Pfleger zur Verfügung.

Ein von AMI gespendetes Motorrad als Transportmittel für die Pfleger, wird schon seit Wochen im Hafen von S. Filipe wegen angeblich fehlender Papiere festgehalten.
In den anderen sechs Stationen, darunter auch zwei, die nach dem Vulkanausbruch 1995 mit deutscher Hilfe gebaut wurden, sind die baulichen Mängel erheblich und es bedarf umfangreicher fachmännischer Nacharbeiten. Die Ausstattung ist mangelhaft und oft ist außer einem Stuhl und ein paar Medikamenten nichts vorhanden.

Die Stationen werden von einem „Schlüsselwart“ betreut, der/die keinerlei medizinische Ausbildung hat, aber die Kranken nach „Bestem Wissen und Erfahrung“ behandelt. Keine der Stationen verfügt über einen Strom- oder Wasseranschluss. Zuständig für diese Grundversorgung (die Leitungen führen teilweise direkt am Haus vorbei), ist die örtliche politische Führung, die leider sehr, sehr schwach… um nicht zu sagen unfähig… ist. Das ist auch in vielen anderen Bereichen der örtlichen Infrastruktur festzustellen.

Bisherige Aktivitäten und Ergebnisse

Es wurde ein Projektsteckbrief erstellt, der an Industrie sowie potenzielle Spender verschickt wurde.

Das Bundesverteidigungsministerium (Abt. Humanitäre Hilfe) beteiligt sich (mit Zustimmung des Auswärtigen Amtes) unter der eigens für dieses Projekt eingerichteten Humanitären Nr. H 203 062 mit der Überlassung von Sanitäts- und Liegenschaftsmaterial.

Der Mobilfunkbetreiber Vodafone hat sich bereit erklärt, eine Sendeeinheit für die Erweiterung des örtlichen Mobilfunknetzes zur Verfügung zu stellen, um die Erreichbarkeit der Aussenstationen zu gewährleisten.

Die Universität Kassel, Institut für elektrische Energietechnik, Rationelle Energie- wandlung, wird uns bei der technischen Planung und dem Aufbau von innovativen Versorgungsanlagen, speziell für die Station Cha das Chaldeiras, die wir mit regenerierbarer Energie betreiben wollen, unterstützen.

Um aber den Transport, die Renovierung der Stationen und die benötigten Gerätschaften, die wir nicht über Sachspenden erhalten, bezahlen zu können, benötigen wir dringend noch Geldspenden.

Wir möchten alle Vereinsmitglieder, Freunde, Bekannte und Interessenten, die uns in der Sache unterstützen wollen, bitten, einen kleinen Beitrag zu leisten. Jede Spende, und sei sie auch noch so klein, ist eine Hilfe für die medizinische Versorgung und somit für das Leben der kapverdischen Bevölkerung im Kampf gegen die Armut.

Selbstverständlich stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne eine Spendenquittung aus.

Die Bankverbindung für Geldspenden lautet:

Bank:HASPA (Hamburger Sparkasse)
BLZ : 200 50550
Konto Nr.1284 122 114
Stichwort:Sanitätsstationen auf Fogo

Möchten Sie noch mehr über dieses Projekt erfahren, können Sie sich auch direkt per E-Mail an die Projektgruppe wenden.

Projektträger:
Europäisch–Kapverdischer Freundeskreis e.V.
c/o Gymnasium Farmsen
Swebenhöhe 50
D-22159 Hamburg

Projektleitung:
Dipl.-Ing. Wolfgang Hundt
Heimgartenstrasse 10
D-89428 Syrgenstein
Telefon 0049 (0)9077 6104
Fax 0049 (0)9077 6204
Mobil 0049 (0)170 9979169
E-Mail: hundt.wolfgang@web.de
Arne Lund
2.6.2003