Kapverdischer Parlamentspräsident sprach in der Friedrich Ebert-Stiftung

Aristides Raimundo Lima, kapverdischer Parlamentspräsident seit 2001, war der Ehrengast auf der Veranstaltung der FES „Demokratie braucht Demokratien - Internationale Demokratieförderung der Friedrich Ebert-Stiftung. Auftrag und Herausforderung in bewegten Zeiten“ am 5. Juli 2007, Tag der Unabhängigkeit der Kapverden.

Vor über 200 Personen sprach er über die demokratischen und entwicklungspolitischen Fortschritte in seinem Land. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes würdigte die Rolle der Bundesrepublik Deutschland bei der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklung des Landes. Beispielsweise hätten 60 % der kapverdischen Polizisten in Deutschland eine Ausbildung bekommen. Auch die Unterstützung beim Aufbau der beruflichen Bildung ist ein wichtiges Element der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Nicht zuletzt würdigte er die Arbeit der Friedrich Ebert-Stiftung, die seit 1991 gemeinsam mit der kapverdischen Nationalversammlung Bildungsveranstaltungen durchführt. Die parlamentarischen Foren von Parlament und FES brächten Anstöße für die kapverdische Politik für z.B. das neue Wahlrecht, die kommende Steuerreform, aber auch für die regionale Integration und Migration.

Am Rande seines Besuchs in Berlin traf sich die Delegation des kapverdischen Parlaments und der Botschaft mit Abgeordneten des Bundestages, Vertretern des Auswärtigen Amts und Forschungseinrichtungen. Die Themen der Gespräche waren neue Finanzierungsquellen zur Bekämpfung der Armut, die westafrikanische Migration sowie Energie- und Sicherheitsfragen.

Weitere Station der Reise war die Universitätsstadt Leipzig, wo Aristides Lima 1983 Jura studierte. Er eröffnete das diesjährige Campusfest mit herzlichen Worten für die Stadt und ihre Universität. Zugleich zeigten sich Möglichkeiten der Kooperation zwischen der Universität Leipzig und der sich momentan im Aufbau befindenden Universität in Praia.

Der Weg Kapverdens in Richtung von Demokratie und Armutsbekämpfung fand Anerkennung in Deutschland. Der Besuch des Parlamentspräsidenten bestärkte das Bild der Kapverden als ernsthafter Partner zwischen Europa und Afrika. Nicht nur Parlamentspräsident Lima wünscht sich die Unterstützung Deutschlands für eines der wichtigsten aktuellen Projekte der Kapverden, das einer privilegierten Partnerschaft mit der Europäischen Union 2007.

Mit freundlicher Genehmigung der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn.
Arne Lund
27.7.2007