José Maria Neves: „Die Schwäche des Staates zu überwinden ist die größte Herausforderung“

Die größte Herausforderung für den afrikanischen Kontinent ist die Überwindung der Schwäche des Staates.

„Es scheint mir, dass die Konflikte nicht die Ursache, sondern das Ergebnis der politischen und institutionellen Schwäche des Staates sind“ erklärte der Chef der kapverdischen Regierung in seiner Rede auf dem Seminar „Portugal, die USA und das Südliche Afrika“, das in der vergangenen Woche in Lissabon stattfand und eine gemeinsame Initiative der Luso-Amerikanischen Stiftung Portugals und des Portugiesischen Instituts für Internationale Beziehungen war.

Neves erklärte, dass es notwendig sei, in Afrika Staaten zu errichten und zu konsolidieren, die die Regeln des demokratischen Spiels einhalten, die einen Konsens hinsichtlich der großen nationalen Fragen herzustellen vermögen, die die Rechte der Minderheiten respektieren und die die Toleranz zum Prinzip erhoben haben.

Die Existenz derartiger Staaten ist die grundlegende Bedingung für das Konfliktmanagement aber auch für das wirtschaftliche Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit.

Die Beseitigung der Armut kann niemals durch die Hilfe in Notsituationen oder mittels Unterstützungsmaßnahmen erreicht werden, die durch die internationale Solidarität diktiert werden. Das sind Mechanismen, die tendenziell zur Verlängerung der Existenz des Problems beitragen.

(Quelle: Expresso África, Portugal, 15. November 2005, Zusammenfassende Übersetzung)
Arne Lund
30.1.2006