Neue Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland überreicht Beglaubigungsschreiben

Die neue Botschafterin Deutschlands, Dorreta Maria Loschelder, erklärte anlässlich der Überreichung ihres Beglaubigungsschreibens, dass sie entschlossen sei, die exzellenten Beziehungen zwischen Deutschland und Kap Verde weiter zu verbessern. Beide Staaten, die sich sehr voneinander unterscheiden, haben jedoch viele gemeinsame Werte. „Es sind eben diese Werte, die die solide Grundlage unserer Beziehungen bilden“ unterstrich die Botschafterin, für die der Austausch von Delegationen auf höchstem Niveau beweisen, dass die Beziehungen solide und dynamisch sind.

Was in Kap Verde nach der Unabhängigkeit im Jahre 1975 erreicht wurde, verdiene ihren vollen Respekt, wobei von besonderer Bedeutung sei, dass das Archipel den Weg der Demokratie und der Achtung der individuellen Freiheiten gewählt habe.

„Kap Verde gibt Afrika und insbesondere der Region, in der es sich befindet, ein Beispiel … Die Ergebnisse sind heute gut sichtbar, das gute Regieren habe Früchte getragen und die Kapverder haben dadurch gewonnen“. „Die Perspektiven für Kap Verde sind – abgesehen von den wirtschaftlichen und strukturellen Problemen – ermutigend.“ Die Botschafterin vermerkte noch, dass Kap Verde den Status eines Landes mittlerer Entwicklung erreicht hat, was zum Verlust einiger Vorteile für die unterentwickelten Länder führen wird. Kap Verde werde in diesem Prozess aber als Gewinner hervorgehen.

Deutschland unterstütze die Aufnahme Kap Verdes in die Welt-Handelsorganisation und werde diesen Prozess aus nächster Nähe verfolgen.

Die Botschafterin ging ebenso auf das Problem der organisierten Kriminalität ein. Es existiere bereits zwischen beiden Ländern eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Bekämpfung des Drogenhandels und es gibt die Bereitschaft der Hilfe der deutschen Polizei, ihre kapverdische Partnerin auch auf anderen Gebieten zu unterstützen.

Seit seiner Unabhängigkeit hat Kap Verde im Rahmen der bilateralen Hilfe ca. 100 Mio. Euro aus Deutschland erhalten, die auf sozialem und energetischem Gebiet, in der Wasserversorgung und Wasserbehandlung, Umwelt, Ausbildung an Grundschulen, Berufsausbildung, Familienplanung, Erweiterung der Flugplatz-Infrastrukturen, der Infrastrukturen der Häfen und der örtlichen Entwicklung und auch in die Stärkung der Demokratie investiert wurden.

Die Botschafterin trat auch für die Notwendigkeit von Reformen und Ausgleichen im System der Vereinten Nationen ein. Notwendig sei eine Vertretung der Staaten in den Organen der Vereinten Nationen, die die politischen Veränderungen in der gegenwärtigen Welt in entsprechender Weise berücksichtigt. Diese Veränderungen könnten auch den Sicherheitsrat betreffen. Afrika könnte aus einer „gerechteren“ Vertretung in dem Sinne profitieren, dass sie eine gestärkte Verantwortung hinsichtlich der internationalen Angelegenheiten übernehmen könnte.

Deutschland werde sich auch weiterhin innerhalb der Europäischen Union, der UNO und anderer Organisationen im Sinne einer langfristigen Entwicklung einsetzen. Im Rahmen der internationalen Organisationen verteidigt Deutschland die Interessen der kleinen Inselstaaten, die nach wie vor die verletzlichsten Länder sind.

Die Botschafterin betonte, mit großem Interesse das Engagement des Präsidenten der Republik, Pedro Pires, in Afrika verfolgt zu haben. Besonders beträfe das seine jüngste Mission nach Guinea-Bissau. Dieses Engagement trage dazu bei, die Region zu stabilisieren, deren Situation nach wie vor sehr instabil ist.

Deutschland und alle anderen Mitgliedsstaaten der NATO haben die Zustimmung Kap Verdes zur Durchführung von Militärmanövern „LIVEX 06“ auf seinem Territorium sehr begrüßt.

(Quelle: Inforpress, Kap Verde, 12. Oktober 2005, Zusammenfassende Übersetzung)
Arne Lund
12.11.2005