Reaktion Kap Verdes auf den Schuldenerlass für extrem arme Länder

Der Gouverneur der Bank von Kap Verde, Carlos Burgo, hat den Schuldenerlass der G 8 für 18 extrem arme Staaten* begrüßt, zugleich jedoch betont, dass die Situation der Länder, wie Kap Verde, auch in Betracht gezogen werden muß.

Kap Verde wurde nicht berücksichtigt, weil das Archipel nicht extrem verschuldet ist, aber auch die Länder, die ihre Ressourcen gut nutzen und sich nicht exzessiv verschulden, müssten berücksichtigt werden.

Nach offiziellen Angaben betrug die Verschuldung Kap Verdes Ende 2003 471 Mio. US-Dollar, wovon 351 Mio. multilaterale Schulden bei der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds und der Afrikanischen Entwicklungsbank waren. Die bilaterale Verschuldung betrug 120 Mio. US-Dollar.

Borges forderte eine Veränderung der internationalen Wirtschafts- und Finanzordnung, die in ihrer jetzigen Form die Entwicklung der armen Länder beeinträchtigt. Letztere benötigen einen besseren Zugang zum Weltmarkt für ihre Ausfuhren. Es gibt auch eine Politik der Subventionen der reichen Länder, die die armen Länder benachteiligt.

Die armen Länder müssen ebenso ihre Hausaufgaben erledigen. Es geht um eine gute Regierungstätigkeit und die gute Verwaltung der zur Verfügung gestellten Ressourcen.

(* Benin, Bolivien, Burkina Faso, Äthiopien, Ghana, Guayana, Honduras, Madagaskar, Mali,
Mauretanien, Mosambik, Nikaragua, Niger, Ruanda, Senegal, Tansania, Uganda, Sambia)

(Quellen: Inforpress/Kap Verde 14. Juni 2005 und Visão News/USA 11. Juni 2005 – zusammenfassende Übersetzung)
Arne Lund
7.8.2005