Orientierungen der kapverdischen Außenpolitik

Vom 10. bis 13. Mai 2005 findet in Praia eine Konferenz kapverdischer Botschafter statt. Ihr Motto lautet: „Für eine Diplomatie, die immer stärker zum Wohle der Entwicklung Kap Verdes wirkt“.

José Maria Neves erklärte in seinem einführenden Vortrag, dass sich die kapverdische Diplomatie an der Schwelle einer neuen Etappe befinde. Im Prozess der Umwandlung des Landes muß die kapverdische Diplomatie von nun an neue Reserven und Partnerschaften für die Entwicklung des Landes erschließen. Für Kap Verde sei es unabdingbar, neue Anker hinsichtlich der Beziehungen mit der Welt zu werfen. Hierbei muß der Wert der strategischen Lage Kap Verdes inmitrten des Atlantiks genutzt und potenziert werden.

Der Ministerpräsident verteidigte die Annäherung des Landes an die NATO und betonte, dass die Regierung ohne Schüchternheit ihre Beziehungen zu dieser Verteidigungs-organisation aufzubauen beabsichtigt. Er rechtfertigte diese Perspektive mit der Notwendigkeit der Erhöhung der Sicherheit und Stabilität in der geographischen Region, zu der Kap Verde gehört, die durch die Einfügung des Archipels in einen internationalen Rahmen der Abstimmung und Partnerschaft verwirklicht werden muß.

Die Beziehungen Kap Verdes zur Europäischen Union müssen solider und dauerhafter gestaltet werden. Hierbei möchte die Regierung alle „juristischen Fenster“ nutzen. In diesem Prozess möchte Kap Verde so weit gehen, wie möglich, zumal es sich um eine politische und strategische Option handelt.

Diese Orientierungen seien die größten Herausforderungen für das Land nach der Erringung der nationalen Unabhängigkeit im Jahre 1975 und dem Beginn der Demokratie im Jahre 1990. Es ist die Option eines erwachsenen, vertrauenswürdigen und geachteten Landes

Quelle: Radio Comercial, Kap Verde 10. und 11. Mai 2005 – zusammenfassende Übersetzung
Arne Lund
25.6.2005