Als sich der Europäisch-Kapverdischer Freundschaftskreis, damals noch Deutsch-Kapverdischer Freundeskreis, 1985 gründete, haben sich die Mitglieder die Verbesserung der Lebensqualität und die Verringerung der Armut auf den kapverdischen Inseln auf die Fahnen geschrieben.
Die Republik Kap Verde gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Mehr als 415.000 Menschen leben auf der kleinen Inselgruppe im Nordatlantik vor der Westküste Afrikas. Die Bevölkerung ist arm, die Inseln verfügen über keine nennenswerten Ressourcen, 90 Prozent der Nahrung muss importiert werden.
Um so wichtiger ist die humanitäre Hilfe, die Ihr Verein der kapverdischen Bevölkerung zu kommen lässt. Ihr Motto Hilfe zur Selbsthilfe ist Programm und Sie haben in den vergangenen 20 Jahren eine Menge für die Menschen dort getan.
Sie haben nicht nur Geld- und Sachspenden gesammelt und verteilt, Sie haben einen Schulbus angeschafft, die sanitären Anlagen eines Kindergartens modernisieren lassen und sind gerade dabei, Sanitätszentren in Kap Verde aufzubauen. Sie haben einer kapverdischen Frau eine physiotherapeutische Ausbildung in Deutschland ermöglicht, damit diese später, zurück in ihrer Heimat, mit Ihrer Unterstützung ein Rehabilitationszentrum aufbauen kann.
Sie setzen mit Ihrer Hilfe aber noch an einem anderen Punkt an, Sie leisten Aufklärungsarbeit. In Ihrem Vereinsmagazin, auf Ihrer Website und mit Ihrem Infopaket machen Sie auf die Not in diesem Land, aber auch auf die Geschichte, Kultur und Politik dieser Inselbevölkerung aufmerksam.
Sie stellen Kontakte zwischen beiden Ländern her, betreuen Kapverdier in Deutschland, und vermitteln Schulpartnerschaften. So haben Sie erfolgreich eine Schulpartnerschaft zwischen dem Hamburger Gymnasium Farmsen und dem Liceu Ludgero Lima vermittelt. Vor vielen Jahren begann sie mit Brieffreundschaften, mittlerweile waren bereits einige Schüler und eine Austauschlehrerin aus Kap Verde in Hamburg, wo sie den deutschen Schulalltag kennenlernten.
Mit Ihrer Arbeit machen Sie Schüler für die Not in Entwicklungsländern sensibel. Sie tun nicht nur etwas gegen die Armut in Kap Verde, Sie bereichern die Hamburger Schüler mit Wissen und persönlichen Kontakten.
Aber auch Sie haben sicher wichtige Erfahrungen gesammelt bei Ihrer Arbeit, denn nicht immer ist das Helfen in Kap Verde einfach, aber gerade dass motiviert Sie, es trotzdem zu tun. Oft helfen nur eiserne Geduld und Zähigkeit, damit die Hilfstransporte auch ihr Ziel erreichen, denn nicht immer erhalten Sie vor Ort die Unterstützung, die Sie brauchen. Viele der Vereinsmitglieder opfern ihre freie Zeit und fliegen für einige Wochen nach Afrika, um die Hilfslieferungen persönlich in Empfang zu nehmen. Sie stellen sicher, dass die Hilfe ankommt und halten Augen und Ohren offen, wo weitere Hilfe gebraucht wird.
Ich freue mich, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich mit der Not anderer Menschen nicht abfinden wollen, dass Sie helfen, aber auch aufklären wollen.
Ich gratuliere Ihrem Verein zum 20-jährigen Bestehen und danke Herrn Konny G. Neumann, dem Mitbegründer des Vereins sowie dem heutigen Vereinsvorsitzenden Herrn Arne Lund und natürlich den vielen anderen Vereinsmitgliedern für das selbstlose Engagement, aber auch für die Aufklärungsarbeit, die Sie Hamburgs Schülern zu kommen lassen. Ich wünsche Ihrem Verein in Zukunft weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und viele Menschen, die sich in Ihrem Verein engagieren möchten.
Erster Bürgermeister der Freie und Hansestadt Hamburg
Ole von Beust
27.2.2005