Afrika-Cup: Senegal erstmals Champion - Kap Verde war dabei

Kap Verde verlor im Achtelfinale gegen den späteren Afrikameister Senegal.

Die senegalesische Herrenfußball-Nationalmannschaft hat am 6. Februar 2022 durch einen 4:2 Sieg gegen Rekord-Afrikameister Ägypten zum ersten Mal die afrikanische Kontinentalmeisterschaft gewonnen. 

Ursprünglich sollte der Wettbewerb bereits vor einem Jahr ausgetragen werden, wurde dann aber vom afrikanischen Fußballverband aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben und fand nun vom 9. Januar bis zum 6. Februar 2022 in Kamerun statt.

24 nationale Mannschaften (von ursprünglich 52 Bewerbern) hatten sich für das Turnier in Kamerun qualifiziert, u.a. auch die Tubaroes Azuis, die Nationalmannschaft der Republik Kap Verde.

In der Gruppenphase (6 Gruppen á 4 Mannschaften) wurden zunächst jeweils die beiden besten Mannschaften ermittelt. Auch die vier besten Drittplatzierten erreichten das Achtelfinale.

Kap Verde spielte in Gruppe A und besiegte im ersten Gruppenspiel die Mannschaft aus Äthiopien mit 1:0 (Tor: Julio Tavares). Im zweiten Gruppenspiel unterlag Kap Verde der Elf aus Burkina Faso mit 0:1. Im alles entscheidenden dritten Gruppenspiel erkämpfte sich Kap Verde nach einem Rückstand noch ein verdientes Remis (1:1) gegen Gastgeber Kamerun (Tor durch Garry Rodrigues). Mit 4 Punkten und 2:2 Toren konnte sich Kap Verde als einer der besten Gruppendritten im Vergleich der 6 Gruppen für das Achtelfinale qualifizieren.

Die Turnierregeln sahen ab dem Achtelfinale den sog. K.o.-Modus vor. Kap Verde verlor im Achtelfinale gegen den späteren Afrikameister Senegal (Sieger Gruppe B) mit 0:2. Zwei kapverdische Spieler sahen im Verlauf des Spiels die rote Karte – bereits in der 21. Minute flog Patrick Correia Andrade nach einem sehr harten Einsatz gegen einen Gegenspieler vom Platz. Torhüter Vozinha erhielt in der 57. Minute für eine Notbremse die Rote Karte.

Im anschließenden Viertelfinale gewannen die Senegalesen gegen Äquatorialguinea mit 3:1. Mit dem gleichen Ergebnis setzte sich der Senegal dann im Halbfinale gegen Burkina Faso durch.

Senegals Finalgegner Ägypten besiegte im Halbfinale den Gastgeber Kamerun 3:1 im Elfmeterschießen (nach 90 min und nach der Verlängerung stand es 0:0). Im Viertelfinale konnten die Ägypter die Mannschaft aus Marokko mit 2:1 nach Verlängerung besiegen. Im Achtelfinale zog die Mannschaft aus Malawi mit 1:2 gegen den 7-maligen Afrikameister Ägypten den Kürzeren.

Im Finalspiel Senegal gegen Ägypten hatte es nach 90 min und der Verlängerung (2 x 15 min) 0:0 in Yaoundé (Hauptstadt Kamerun) gestanden. Der Mannschaft aus dem Senegal hatte in der 7. Minute der regulären Spielzeit einen Foulelfmeter zugesprochen bekommen, den der beim FC Liverpool spielende Mané aber nicht verwandeln konnte. Mané zeigte sich aber davon unbeeindruckt und verwandelte schließlich im Elfmeterschießen den entscheidenden Strafstoß sicher zum 4:2 für seine Elf.  

Für den Senegal war es nach 2002 und 2019 der dritte Anlauf gewesen, sich den Afrika-Cup zu sichern. Ägypten hatte zuletzt im Jahr 2010 den Afrika-Cup gewonnen.

Im Spiel um Platz 3 am 5. Februar 2022 gewann Gastgeber Kamerun im Elfmeterschießen mit 5:3 gegen Burkina Faso.  

Überschattet wurde der Wettbewerb von einer Massenpanik unmittelbar vor dem Achtelfinalspiel Kamerun gegen die Komoren (2:1) in Yaoundé am 24. Januar 2022. Pandemiebedingt musste die zulässige Zuschaueranzahl von 60.000 auf 48.000 reduziert werden. Die Massenpanik, die durch das Schließen der Stadiontore bei nicht abebbendem Zuschauerandrang entstanden sein soll, soll zu mindestens 8 Todesfällen und vielen Verletzten geführt haben. 

Die Endrunde um den 34. Afrika-Cup soll bereits nächstes Jahr in der Elfenbeinküste ausgetragen werden.

Arne Lund