Dieser Bericht betrifft unsere beiden Partnerschulen. Es sind Grundschulen, die eine in Furpach, einem Ortsteil von Neunkirchen im Saarland, die andere in Nhagar, einem Vorort der Stadt Assomada, im Landkreis Santa Catarina, einer eher ärmlichen Gegend im Norden der kapverdischen Insel Santiago.
Die Grundschule Furpach veranstaltet jedes Jahr in der Adventszeit einen Weihnachtsbasar zugunsten ihrer Partnerschule. Die Kinder basteln, die Mütter backen, geben hausgemachte Marmeladen zum Verkauf und viele Ideen werden verwirklicht.
Im Dezember 2019 erzielten die Kinder mit Ihrer Spendenaktion den stolzen Erlös von 836 €.
Normalerweise nehmen meine Frau und ich das Spendengeld auf unserer alljährlichen Reise nach Kap Verde mit und kaufen vor Ort die von der Schule benötigten Sachen.
In der Regel sind dies Schulbücher, Lehrmaterial oder Sportartikel, deren Beschaffung vor Ort mit dem Rektor der Schule vorher abgesprochen wird.
Aufgrund der Corona-Pandemie war dies im vergangenen Jahr nicht möglich, da die Kapverdenreise nicht stattfinden konnte. Der Alternativplan „B“ war folgender:
Carlos Alberto Ribeiro Vaz, Leiter der Schule von Nhagar, holte bei Fachgeschäften in der Hauptstadt Praia Angebote für die benötigten und gewünschten Artikel ein, darunter ein Basketball-Netz für den Schulhof, sowie ein Mikrofon für die Aufnahme von Musik und Gesang der Schüler. Diese Musikaufnahmen, die auch zur Vertiefung der Kontakte nach Furpach dienen sollen, sind dann von uns zu überbringen, oder auf dem Postweg zu schicken.
Die Fachgeschäfte erhielten von uns das Geld für die angebotenen Sachen per Banküberweisung und gaben dann die Sachen heraus. Gesamtwert einschließlich exorbitanter Bankgebühren 325 €.
Von der Spendensumme waren somit noch 511 € übrig.
Während die Beschaffung noch lief, fragte der Schulleiter an, ob er von dem Restgeld Geschenke für die Veranstaltung einer kleinen Weihnachtsfeier besorgen könnte. Er schrieb, die Eltern der Kinder könnten wegen der Corona-Pandemie, die sie leider in Arbeitslosigkeit und andere finanzielle Engpässe gebracht hätte, den Kindern keine Geschenke machen, und so sollten sie wenigstens eine kleine Freude haben.
Um dies möglich zu machen, musste das hierfür erforderliche Geld auf das Privatkonto des Schulleiters überwiesen werden, was nicht dem üblichen Weg solcher Spenden entspricht. Leider fielen bei dieser Überweisung wieder die auf den Kapverden üblichen extrem hohen Bankgebühren an.
Carlos organisierte sofort die Einkäufe, wobei er das Geld in vernünftiger und wirtschaftlicher Weise verwendete. Die Kinder konnten noch rechtzeitig ihre Weihnachtsfeier haben.
Es gab Spielzeugautos für die Jungs, Puppen für die Mädchen, sowie Limonade und Kuchen.
Zu bemerken ist dabei, dass der Schulbetrieb trotz der Covid-19-Pandemie, die auch Kap Verde empfindlich getroffen hat, aufrechterhalten werden konnte.
In der Adventszeit des vergangenen Jahres 2020 veranstalteten die Lehrer und die Rektorin der Furpacher Schule wieder einen Weihnachtsbasar für ihre Partnerschule auf den Kapverden. Dies war unter den gegebenen Umständen, mit offiziell geschlossener Schule mit beschränktem Zugang, nicht einfach. Umso erstaunlicher war der Erfolg mit einer neuerlich erreichten Spendensumme von ca. 2.000 €.
Wir hoffen, dass es uns möglich sein wird, dieses Jahr unsere Pläne für eine Reise auf die Kapverden zu verwirklichen. Auf diese Art können wir helfen, den Wünschen und Erwartungen der Schüler der Partnerschule in Nhagar gerecht zu werden.
Wir werden weiter berichten.