Laut der französischen Zeitschrift Jeune Afrique / Lintelligent steht Kap Verde an erster Stelle in Afrika und an 11. Stelle einer Liste, die die 50 Staaten mit der höchsten Rate der Flucht der Hirne in der Welt ausweist.
Bei den afrikanischen Staaten, die am meisten betroffen sind, handelt es sich um Staaten mit einem niedrigen Lohnaufkommen. Aus Kap Verde sind 67 % des qualifizierten Personals ausgewandert.
Bereits im Jahre 2000 hatte die elektronische Zeitschrift A Semana vermerkt, dass die Abwanderungen in erster Linie aus dem medizinischen Sektor erfolgen.
Es gibt einen Bericht der Weltbank, wonach zwischen 1960 und 1975 jährlich
1800 qualifizierte Afrikaner auswanderten. Im Zeitraum 1975 bis 1984 verdreifachte sich diese Zahl, um sich in der Zeit von 1985 bis 1990 zu verzehnfachen. Heute sind es jährlich mehr als 20.000.
Diese Flucht der Hirne zahlt sich nicht immer für die Kader, die emigriert sind, aus, denn in den meisten Fällen werden sie schlecht entlohnt, im Gegenteil zur Entlohnung, die sie in ihrem Ursprungsland erhalten würden.
Laut der Zeitschrift Jeune Afruque / Lintelligent leben heute 200 Mio. Menschen außerhalb ihrer Heimat. 1990 waren es 150 Mio. und Ende 2000
175 Mio.
Die Financial Times äußerte sich zu dem Thema dahingehend, dass die Emigranten etwa 20 % dessen, was die Familien im Heimatland erhalten, nach Hause transferieren. In manchen Fällen sind es bis zu 50 % oder mehr der Einnahmen der Familien in der Heimat. Für die Heimatländer sind diese Überweisungen eine wichtige Devisenquelle. Das ist z. B. in Kap Verde der Fall.
Die Financial Times hebt die Vorteile der Einwanderung für die entwickelten Länder angesichts der Alterung der Bevölkerung der europäischen Länder hervor.
(Quelle: Inforpress, Kap Verde, 18. November 2005, Zusammenfassende Übersetzung)
30.1.2006